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CHECKLISTE: 5 Merkmale eines nachhaltigen Logos
- Geschäftsmodell-Flexibel: Funktioniert Ihr Logo unabhängig von einzelnen Produkten oder Dienstleistungen?
- Zeitlose Gestaltung: Besteht Ihr Logo Trends und Moden?
- Skalierbarkeit: Ist Ihr Logo in jeder Größe erkennbar und lesbar?
- Medienübergreifende Reproduzierbarkeit: Funktioniert Ihr Logo auf allen Kanälen? Im Siebdruck genau so, wie im Web? In Farbe genau so, wie in einer Schwarz-Weiß-Version?
- Anpassungsfähigkeit: Lässt Ihr Logo Raum für Weiterentwicklung?
Nachhaltiges Logo-Design: Ihr Logo muss mehr aushalten, als Sie denken!
Seien Sie ehrlich: Drei Geschäftsmodelle in sechs Monaten – kann Ihr Logo das überleben? Im ersten Teil meiner Artikel-Serie zum Thema nachhaltiges Grafik Design verrate ich, was Start-Ups bei der Gestaltung ihres neuen Logos beachten sollten.
Als Grafik Designer gehört die Gestaltung von Logos zu meinem Job. Für mich ist es eine der spannendsten Tätigkeiten, weil dazu sowohl analytische als auch kreative Fähigkeiten benötigt werden. Zu den "klassischen" Herausforderungen (s. Infokasten unten) kommt noch eine weitere hinzu, die von vielen Designer:innen selten berücksichtigt wird: Die Nachhaltigkeit des Logos.
Von der Forstwirtschaft ins Designstudio
Was können wir uns darunter vorstellen? Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der üblicherweise nicht mit Grafik Design in Zusammenhang gebracht wird. Zunächst wurde „Nachhaltigkeit" in der Land- und Forstwirtschaft verwendet. Hans Carl von Carlowitz beschrieb 1713 damit ein System, das eine „continuirliche beständige und nachhaltende Nutzung" zum Ziel hat. Es sollte nur so viel Holz aus dem Wald entfernt werden, wie nachwachsen konnte. Raubbau sollte durch eine nachhaltige Bewirtschaftung ersetzt werden. Die traditionelle Bedeutung von Nachhaltigkeit hat sich im Laufe der Zeit gewandelt und wurde mit einer weiteren Eigenschaft verknüpft, die auch im Grafik Design wichtig sein kann: Langlebigkeit.
Drei Geschäftsmodelle in sechs Monaten
Viele meiner Kunden sind Start-Ups. Zu Beginn ihrer Geschäftstätigkeit haben die Gründer:innen konkrete Vorstellungen von ihrem Geschäftsmodell. Sie starten mit einem bestimmten Produkt oder einer bestimmten Dienstleistung, nur um kurze Zeit darauf festzustellen, dass sie auch mit Angeboten erfolgreich sein können, an die sie zunächst nicht gedacht haben. Oft gibt es eine verborgene Nachfrage, die erst nach dem Markteintritt erkennbar wird. Es passiert nämlich Folgendes: Potentielle Kunden entdecken das neue, unbekannte Unternehmen und kommen mit unerwarteten Anfragen, die lukrative Geschäfte versprechen. Ich konnte beobachten, dass Start-Ups ihr Geschäftsmodell bis zu drei Mal (!) in den ersten Monaten ihres Bestehens veränderten. So wurde z. B. aus einer Marketing-Beratung eine Event-Agentur und aus einem Radiomoderator ein erfolgreicher Produzent von Reise-Podcasts.
Heute Webdesign, morgen Gummienten?
Mein ehemaliger Boss hat das so zusammengefasst: „Wenn ich morgen entdecke, dass wir mit Gummienten erfolgreich sein können, dann verkaufen wir ab morgen kleine, gelbe Gummienten." Zugegeben, diese Aussage hat mich als Kreativen etwas verunsichert. Denn welcher Grafik Designer will schon Gummienten verkaufen? Aus kaufmännischer Sicht war sein Argument aber nachvollziehbar.
Ein gutes Logo muss Änderungen des Geschäftsmodells verkraften. Es wäre nämlich fatal, wenn ein Start-Up nach wenigen Wochen seinen Marktauftritt in die Tonne treten und neu gestalten müsste.
Flexibilität statt Neustart
Als Grafik Designer muss ich mögliche Veränderungen einplanen und das Logo so gestalten, dass es auch dann noch seine Funktion erfüllt, wenn sich das Geschäftsmodell wandelt. Im besten Fall "überlebt" das Logo nicht nur die holprige Start-Up-Phase. Aus manchen Neugründungen die ich begleiten durfte wurden etablierte Unternehmen, die bereits an die 20 Jahre auf dem Buckel haben. Und sie haben immer noch das ursprüngliche Logo! In manchen Fällen wurde es im Laufe der Zeit leicht abgewandelt. Farben wurden verändert; kleine Elemente wurden umgebaut. Die Substanz des Logos blieb aber erhalten.
Von der Visitenkarte bis zur Plakatwand
Das setzt natürlich voraus, dass das Logo reproduzierbar ist. Es muss für alle Medien geeignet sein; für den Druck und für digitale Anwendungen. Und es muss in verschiedene Größen skaliert werden können. Die Details des Logos müssen auch dann noch deutlich erkenn- und lesbar sein, wenn es in kleinen Größen eingesetzt wird. Gute Designer:innen können mit diesen Herausforderungen umgehen. (s. Infobox unten)
Ihr Logo als Wachstumspartner
Ein nachhaltig gestaltetes Logo wächst mit Ihrem Unternehmen mit – egal, wohin die Reise geht. Es gibt Ihnen die Freiheit, neue Geschäftsfelder zu erschließen, ohne Ihre visuelle Identität aufgeben zu müssen. Während Ihr Unternehmen an Bekanntheit gewinnt, wird auch Ihr Logo stärker und vertrauter. "Nichts ist so beständig wie der Wandel.", ein durchdacht gestaltetes Logo meistert diese Herausforderung und wird zum stabilen Anker in bewegten Zeiten.
Sie fragen sich an dieser Stelle, ob Ihr aktuelles Logo zukunftsfähig ist? Oder Sie benötigen ein Logo für ein Start-Up? Dann lassen Sie uns darüber sprechen!
INFOBOX: Die klassischen Anforderung an ein Logo
Ein Logo ist ein sogenannter "visueller Anker" – ein optischer Reiz, der mit einem bestimmten emotionalen Zustand verbunden ist. Im besten Fall löst ein Logo beim Betrachter ein positives Bauchgefühl zu einer bestimmten Organisation und/oder einem Produkt aus und beeinflusst so die Kaufentscheidung.
Damit das funktioniert, muss man einiges beachten:
- Wiedererkennung (Recognition): Das Logo soll einprägsam sein. Wenn eine Person das Logo sieht, soll sie den Absender sofort erkennen.
- Erinnerungswert (Recall): Das Logo ruft gezielt die speziellen Produkte, Dienstleistungen und Werte des Unternehmens in Erinnerung.
- Unverwechselbarkeit (Distinction): Das Logo muss sich klar von Mitbewerbern abheben und einzigartig sein.
- Relevanz: Das Logo passt zur Zielgruppe, Branche und Positionierung des Unternehmens.
- Einfachheit: Ein gutes Logo funktioniert mit wenigen, klaren Elementen – komplizierte Details verwässern die Wirkung.